Ich liebe das Meer,
kein Mensch weit umher,
und ich bin allein.
Die Vögel singen im Reigen,
sie schweigen,
sie krächzen manchmal
oder schreien wie Möwen
aus Löwenmund.
Wie herrlich die Wellen sind,
sie haben keinen Grund zu schlagen
und schlagen doch
mich friedlich,
die vor mir fliehen,
wenn ich mich im seichten Wasser bewege.
Sie reflektieren das goldene Licht,
das bin ich nicht,
es sind meine Füße,
die sich bewegen,
und bilden Zweitwellen
am Grund
des Meeres.
Vielleicht ist das die ganze Vermessenheit,
sie kommen nicht von mir,
die Verse.
Zwischen Pflanzen und Sternen
wate ich,
der Himmel bricht sein Licht,
es ist Abend.
Zwischen meinen Beinen
(die Füße gehören seinem
Knochen nicht)
das Gestell des Himmels.
Sie stehen fest am Meeresgrund,
der Küste nähere ich mich,
es ist Abend,
und ich werde mir bewusst,
es ist Abend,
wie schön dieser Abend ist.
Der Himmel lastet auf meinen Füßen,
ich will den Himmel grüßen
und schau doch nur ins Wasser
mit dem Gesicht.
Oben und Unten
verschwindet
in mir.
Der Boden gleitet sanft vor mir her,
Angst kennt den Körper nicht,
den ich führe,
und ich bin frei.
Keine Betrachtung,
alles ist in mir,
ich bin in allem.
Esoterisch
romantisch,
die Erde gehört mir.
Mutterboden,
und meine Pflicht,
ihn zu reflektieren.
Kein Unterscheid
zwischen ihm
und mir.
Wie schön
Ästhetik
pur.
Erhaben
und schön
nicht nur ein Gefühl,
sondern Erkenntnis.
Beides
auf einmal
im Gewühl
der Natur.
Am Morgen,
von morgens bis abends
den ganzen Tag
journée.
Franc
am Limit,
weiter geht nicht
der Naturbezug.
Ich bin frei
unter und über dem Wasser,
stell dir vor!
journée, franc, französisch
© Johannes Lichteruh, 2021