Möchte ich einmal transparente Gäste haben,
die etwas wissen,
Bildung haben.
Habe sie nicht,
diese Gäste,
Freunde.
Könnte sein, dass es sie nicht gibt,
niemals,
unbekannt
für immer.
Bin ich ein Obdachloser?
Ja,
vergewissere dich!
Ja,
auch wenn du ein Haus hast,
über dem Kopf
ein Dach.
Ein Zelt tut es auch,
sagen sich viele,
und nach dem Tag
kommt die Nacht,
und es ist kalt.
Oder warm
wie hier in Ägypten,
heiß,
du kannst nicht schlafen
vor Hitze
ohne Klimaanlage.
Du kommst gar nicht erst hinein
in den Schlaf,
die Voraussetzungen fehlen,
ein kühler Kopf.
Das ist die Realität
deiner Befindlichkeit
in einem arabischen Land,
die Erde verbrennt,
die Füße werden heiß,
die darauf laufen,
du kannst nicht laufen ohne Sandalen.
Nicht erst seit Al-Sisi
die Teuerungswelle,
wer nichts hat wie dieses arabische Land, muss machen,
was der Westen sagt,
unehrlich
seine Hilfen,
eine heiße Zeit
zum Kochen,
zum Überkochen
der Gefühle.
Revolution
auf den Straßen,
zum wievielten Male
seit Mubarak?
Und die Barrieren, halt!
. . . werden umgekippt
vor dem Regierungsgebäude,
die Leute ziehen die Schuhe aus
und hängen sie in die Bäume,
Protest ist angesagt,
die höchste Stufe.
Verliert den sauren Apfel
und greift an,
will Süßigkeiten haben
wie die Reichen,
das Volk
insgesamt.
Was nicht geht,
was nicht funktioniert,
niemals,
das Volk ist dumm dran
wie immer.
Die Sicherheitsabstände
werden enger,
am Glück zu arbeiten,
ist dir fremd.
Du gibst dein letztes Hemd
her für einen Bettler
am Straßenrand,
nicht wahr?
Sie drehen sich um
und lügen das Blaue vom Himmel,
die Politiker.
Wer den spirituellen Weg geht,
dem ist fast alles zu verzeihen
Menschliches,
spricht Gott
zu mir.
Es gibt keine Sünde mehr,
Entkoppelung vom Sein
irdischen.
Auf das Böse aufpassen
gilt nicht mehr,
du verschwindest in dem Meer der Gefühle
mit deinem Ich,
du bist frei,
wirklich frei
von den Menschen.
War dein Impetus
im Leben
schon immer
gewesen.
Wie schön,
das ist Ästhetik pur,
Blumen
Baudelaire.
Duft,
der gefällt
immer mehr.
© Johannes Lichteruh, 2022