Es ist 19 Uhr,
und ich bin hundemüde,
das Meer verlangt mir ab
die letzte Etüde
beim Schwimmen,
die Kälte zieht in die letzten Zinnen
meiner kopflosen Frisur,
die Haare fehlen,
ich schnaufe nur.
Ich schaufle das Wasser,
ich atme es ein,
als wollte ich
ein Fisch auch sein,
das Schwimmen gelingt,
ich werde fester,
das Festland erreicht,
gelingt mir gelinder,
ich trockne, das Handtuch
entgleitet der Hand,
der Wind bläst schärfer
als jemals gedacht.
Die Sonne knallt nieder,
es ist geschafft,
ich singe die Lieder
der Pharaonen-Macht,
ich komme nicht wieder
in dieses Land,
erbarmungslos,
was es mit mir macht
tagtäglich,
ein Marathon-Rennen
der physischen Kraft.
© Johannes Lichteruh, 2020