Meine Exkremente im Meer,
sie schwimmen umher,
braun an der Oberfläche,
vielleicht ist es die Vorbereitung auf den Tod,
ich wüsste sonst nicht, wo
ich die Last loswerden sollte,
der Druck im Darm
macht Alarm.
Irgendwann bin auch ich ein alter Mann,
der macht, was er kann,
nicht, was er will,
die Libido versackt,
beim täglichen Einerlei versagst du,
die Innereien.
Das schafft die Phantasiewelt,
ein Liebesleben ohne Geld,
was immer so albern klingt,
wird wahr,
die Libido wechselt das Kind
der Begierde.
Du lässt dich nicht mehr von einem Mann f**ken,
du hast genug
von diesem Betrug
der Nötigung von hinten,
das ist richtig
und wichtig.
Es ist jetzt nicht die große Liebe,
aber respektvoll im Umgang,
M.
Die beste Zeit verbracht
im Traum,
da kann man Häuser baun
und Wohnungen – die sind so schön!
Du wirst jetzt alt,
der Körper verfällt,
die Leute sehen es dir an,
du bist kein Mann
der Jugendjahre,
was sich so erhält
noch über die 50.
Sei froh, dass jemand zu dir hält
wie M.,
die Durststrecken hast du nicht, die sexuellen,
er hat dir übel mitgespielt von hinten,
tat weh,
warum hast du nur hingehalten?
Es war schön
im Gefühl
der Unterordnung.
Morgen gebe ich es ihm zurück
unter Hoden,
und übermorgen f**k ich eine Frau,
zur Schau meiner Selbstgefühle,
wie selbstverständlich.
© Johannes Lichteruh, 2020