Sprache und Sprache

„Verrückt, Stefan!“,
ich spreche mit meinem Freund,
warum es die vielen Sprachen gibt,
in Körpersprachen nicht.

Muss ich mir den Hals brechen,
damit du mich verstehst,
oder genügt dir die Sprache?

Du bist schräger heruntergelaufen
als ich,
es setzt sich nur ein Alltag durch,
Schwungbilder,
keine Grammatik.

Das Irrationale bist du,
wenn du es nicht verstehst,
die Sinnbilder
machen Sinn
waghalsig,
bin ich naiv?

Du weichst aus aufs Deutsche,
wir raten alle Spiele dem,
der sich interessiert,
Sprachspiele,
scrabbelt nur!

Aber die Wirklichkeit ist hier
im Leben,
und da lässt sich nichts schieben,
es kommt darauf an,
wer dich sieht,
wie schön die Seerosen sind,
der schöne Schein.

Den Rücken frei machen,
frei haben,
in diesem Takt
Wellness
kannst du aufgegeben
haben.

Weißt du, es macht einfach keinen Spaß,
alleine zu sein,
deshalb die Massage.

Wir hatten uns in Liebe zusammengetan,
ein bilaterales Gespräch,
زي كذا .

Deutschland, mein Bild,
du hast noch nie für Harmonie gesorgt,
die Weihnachtsgeschenke waren gut gefüllt
mit guten Wünschen,
Sprache!

Bleibt zu Hause
und wählt nicht,
Völker, hört die Signale,
Sprache!

Die Stimme ist echt,
o, mein Gott!
Du darfst sie nicht missbrauchen
für Politisches,
wer sollte sich etwas kaufen
davon?

Was das ausmacht, die Sprache!
Ein Fingerzeig genügt nicht,
was das ausmacht die Sprache,
der Ton fest
oder leise,
der Ton lieblich
„ich liebe dich“,
aber das auf andere Weise
gefällt nicht.

Ich muss dich aufheben als etwas Besonderes,
das Wort,
du Wort!
Die große Einstellung,
wenn ich dich pflege.

Die zerbricht nicht,
wenn ich dich pflege sorgsam,
das Country-Rennen,
Trick-Laufen,
wer besticht,
ist der Beste,
wer ist kompliziert?

Als Ersatz bieten wir nicht
dein Herz,
die Erneuerung,
die Säuerung
des Brotes.

Du musst fliehn,
und sei es nur ein Bote
des HERRN,
ein Engel,
der dich warnt.

Das ist nicht der Meister,
der dich umgarnt,
der Meister bist du selbst
in der Welt,
der Meister hat kein Geld
und befreit sich
wie Gott
auf seinem Weg.

Das klang zunächst sehr prosaisch,
was du geschrieben hast,
keine Verantwortung für die anderen,
den anderen
immer nur dich
gemeint.

Ein Härtefall,
das änderte sich
im Gedicht,
als du in die Jahre kamst,
klingt jetzt schön,
kann jeder sehn,
der Formwandel.

Du hast dich totgeschminkt,
als du alleine warst,
das Monster,
„jetzt bist du aufgewacht
wegen des Dichtens“,
hat Toni gesagt,
dein Freund,
der Psychologe,
dein Feind.

Hat er recht,
oder droht mir ein Ungemach
von seiner Seite,
die Kritik?

Lahmer Gott
in Weiß,
ich kenn den Scheiß
deiner Analyse,
Vaterkomplex und so,
aber dem ist nicht so,
mein Vater ist im Himmel,
ich habe ihn gewechselt,
gedrechselt
schön
mit meiner Dichtung.

Ein Ersatz?
Ich denke nicht,
ich bin im Licht
auch ohne Psychologen,
und fühle mich wohl.

Ins Wasser
kalte
fällst nur du
mit deiner Analyse,
wer wohnt wo,
wer hat ein Kind,
keins,
usw.
usf.

Die Analyse der Sprache
fällt dir leicht,
aber die Wirkung ist vielleicht ein Reich
von Hoffnungslosigkeiten,
Selbstmord,
Suizid,
der schleichende Argwohn
gegen die eigene Existenz,
das Karma geleugnet.

Das Leben ist so umfassend
komplex,
dass es nur eine Stimme geben kann,
und die ist Gottes,
schade nur, dass kein Mensch warten kann,
Warten auf Godot,
der Psychologe wird’s schon richten.

زي كذا arabisch, umg: ungefähr so

© Johannes Lichteruh, 2020

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