Begleiter

Ich spür die Worte auf meiner Haut,
sie bedrängen mich
und setzen sich fort
wie ein Geschwür,
ein gutartiges.

Ich trage sie immer fort
und mit, mit mir,
an einen anderen Ort,
wo ich gerade bin,
mich befinde.

Gelinde gesagt,
ich habe mich daran gewöhnt,
und sind sie einmal fort,
werde ich unruhig,
sofern man sich verlieben kann.

Der Gemüsekarren,
hab mein Wage vollgelade, voll mit alten Weibsen,
ich verneige mich vor Neidhammel,
da wächst kein Apfel
der Erkenntnis.

Und ich schlafe ruhig,
sind fertig mit einer Waffe,
die Engel,
das schlägt sich nieder
in der Welt.

Krieg,
ist mit Feuer belegt
und mit Wohlstand,
wer den Krieg finanziert
mit Waffen.

Ich horte den Singsang,
den Kriegsgesang,
und scheue den Waffengang,
aber er ist unausweichlich
unvermeidlich.

Wir beneiden dich um diese Musik,
Kriegsgetümmel,
Kriegsgeschrei,
aber wer hätte das gedacht,
dass es Krieg gibt?

In einer so friedlichen Zeit?
Nur nicht in Fernost,
wo der gelbe Drache lauert
und sich aufbaut
mit des Westens Hilfe.

Was übel riecht,
übel riecht,
was kriecht
auf der Erde
und fliegt in der Luft.

Ei, was ist das für ein Duft!
Es ist Krieg,
und keiner geht hin
,
und wird schlimmer
und schlimmer.

Filterlos
wie viele Taschendiebe
schleifst du das Wort
in den Krieg
und denkst auch,
dass es sinnlos ist zu leben.

In der Nähe eines Militärflughafens
sinnlos
maskiert die Bürgerlichen,
die Männekens zeichne ich nach,
die für Frieden demonstrieren,
sind rar geworden
wie in einem Saal Kino
die Corona-Patienten.

© Johannes Lichteruh, 2021

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