Jeder Mensch hat einen Seelenmittelpunkt,
für M. ist es das Auto,
hört er eine Flaute,
spürt er sie im Auto,
geht er zur Reparatur.
Mit dem Auto
sofort
und findet seinen Ort
der Reparatur.
Seelenführer
für ihn,
Beginn
eines neuen Lebens
und Gebens
für ihn,
den Seelenführer.
Wunderbar,
Beginn,
ein neues Leben.
Das Leben ist fein
mit dem Motor
des Autos,
ein Symbol.
Kraftanstrengung
schafft man nicht allein,
ich beherrsche das Ventil
der Kraft
allein,
sagt er sich,
M.,
und springt sich ins Gesicht
mit einer Lüge.
Die Projektionen genügen nicht,
sie sind eine Liebe in sich selbst
und helfen sich selbst über das Schlimmste hinweg
im Leben
der Armut,
der wir entfliehen.
Und nicht ums Geld dieser Welt
wollen wir verzichten,
wir brauchen unser Auto,
ob elektrisch
oder nicht.
Vermehrst du noch den Aufwand der Projektionen,
bist du allein
und kalt
im Herzen,
rate ich dir
ab.
Mein Freund
der Kumpel, der du bist
für mich,
ich liebe dich,
und Schmerzen im Herzen
gefallen mir nicht,
ertrage ich nicht
um deinetwillen,
ich fürchte um dich,
dein Seelenheil.
Um meinetwillen
schon,
sie stören mich nicht,
denn ich bin groß geworden
mit Sorgen
der Armut,
des Geldmangels.
Die mittleren Gene sind schuld,
sie machen den Mann aus,
der dumm ist,
der immer nur auf sein Auto spinnt,
alle Versionen kennt.
Die Motorzahl,
woher sie stammt,
aus welchem Werk
und welcher Firma.
Gegenstand
das Detail bald wieder da
in den Diskussionen
unter Männern.
Ich rede nicht mit,
ich habe keine Ahnung,
es interessiert mich nicht,
basta,
umgehend
bin ich weg.
Ich fliehe es
wie dieses Gedicht,
es gefällt mir nicht
deswegen.
Es kann nicht dafür,
ich weiß
es.
Und dennoch tu ich ihm nicht, dem Gedicht den Gefallen,
es zu lieben,
es weiß es
auch
und will fliehen.
Es gelingt mir nicht,
verteufelt schlecht
bin ich
heute.
Ausschuss
mit Wiederholungen
und Lamentieren.
Ich will enden hier,
und sei es auch nur im Gedicht,
das Leben hat mich nicht
wieder.
Ich singe keine Lieder auf das Auto,
es gefällt mir nicht
und basta
und Schluss.
Ich komme nicht wieder
darauf zurück,
zu sprechen.
Ein schöner Tag,
kein schöner Tag,
den ich nicht mag,
verloren.
Nun, komm schon!
Wenn auch schön die Mädchen gaffen,
sie mögen es,
das schicke Auto,
Räder zum Selbstlaufen,
und er chauffiert.
Schau her,
sagt er
zu ihr,
und die Liebe ist gemacht
über Nacht,
sie darf auch chauffieren
am nächsten Tag.
Das ist der Grund
und der Grund unseres Seins,
dies, dieses Beieinandersein
zu zweien
ist schön.
Einfach schön,
es soll nicht vergehn,
auch nicht über Nacht,
wer hätte das gedacht,
es hält über das Auto hinaus
die Liebe.
Wie schön!
Es soll nicht vergehn,
glauben wir.
Bis zum nächsten Krach,
ich meine nicht zwischen den Autos,
denen auch,
aber Liebe braucht Zeit
und ist kein Motor Technik.
Maskerade,
salopp ausgedrückt,
wenn es drückt,
der Schuh,
aber wo?
Wir kommen nicht zurecht
mit uns,
mit der Technik schon,
das ist das Fatale
zwischen uns.
Mann und Frau,
männlich und männlich,
weiblich und männlich
und weiblich.
Egal
wo man hinschaut,
Stress
für die Seele.
Die tut weh,
ein Zwicken im Bauch,
ein Stoß,
ein dumpfer,
und alles ist aus
zwischen uns beiden.
Das Gefühl übermannt uns,
es reicht, sagt man sich,
wir gehen auseinander.
Ein jeder springt in sein Auto
und fährt nach Hause,
zu sich
in die Klause
der Einsamkeit.
Ohne miteinander zu sprechen,
zu reden,
ich finde das zum Springen
zum Affen,
das niedrigste Niveau des Menschen,
nicht miteinander zu reden.
Das zeichnet Menschen,
die nicht gehen wollen
in den Frieden.
Nicht verschlagen,
aber vordergründig verlogen,
diese Menschen sind mächtig
arm dran.
Das Übel von der mondänen Welt,
in der wir leben,
soll ein Krankenhaus
ein Baby lenken?
Ich denke, nicht.
© Johannes Lichteruh, 2021