Wir geben keine müde Mark dafür her,
die Beerdigung reicht
ziemlich tätig opferreich
viel Putin
in unser Leben.

Zur Zeit
Dunkelheit,
Begierde
nach Abschlachten,
Toten,
auf beiden Seiten
der zivilisierten und unzivilisierten Welt.

Europa sehnt sich danach
auch
und fettet seinen Bauch,
mästet seinen Hals,
kann den Rachen nicht voll genug kriegen
zur Zeit.

Schon immer der Brauch,
wir kommen nicht um die Lied-Weihe herum
und singen Halleluja,
und glauben keinen Kirchenglauben.

Wo genau diese Lobby endet?
Ich weiß es nicht,
die Kirchenaustritte sind es nicht,
massenweise
massenhaft.

Die Kirchengeschichte ist lang;
kein Gründungsmythos Europas,
der nicht schlimm genug wäre,
wie lange schauen wir noch zu
und machen die Tür zu
hinter uns?

Europa macht uns kaputt,
es liegen zu viele Steine auf dem Wege,
Srebrenica,
Stolpersteine,
wir räumen sie nicht weg,
stolpern lieber darüber hinweg
und fallen auf die Nase
mit unserem Gebaren
des Mitleids
mit Muslimen,
die wir ohnehin nicht mögen
(geschieht ihnen recht,
was in Srebrenica geschah).

Ich sehe aus dem Münchener Bedarf
diese Sicherheitskonferenz,
die nichts bringt
außer Tantiemen
für die Teilnehmer.

Kaputte Hände,
die nichts anfassen,
was zu Gold wird,
aber Dreck
in der Politik
verbreitet.

Entschuldigung, wir waren das nicht,
zurechtgerückt
die Wahrheit
nach Bedarf.

Das Fieberverständnis,
das nichts bringt,
man redet sich die Köpfe heiß
auf jeder Konferenz,
beinahe im Fitnessstudio geschehen,
und nicht gesehen von der Öffentlichkeit.

Die Tage gingen vorbei,
die nichtssagenden,
dann müsste man aus diesem Knick wieder herauskommen,
den Kriegen der Demokratie,
den Kriegen Demokratie!

Dieses Auf und Ab des Bösen,
das Gute gibt es nicht
bisher.

Was soll ich sagen,
außer stumm bleiben,
ein Sirup,
der an uns klebt,
dieses Wunder
der Menschheit,
das emotionslose.

Zum Glück finden sich alle wieder
im Paradies,
denkt man
unter den Jesuiten,
wer’s glaubt, wird selig
in München.

© Johannes Lichteruh, 2022