Viel Penissaft verkippt
unterwegs,
wie im Hotel
zu Abu Dhabi.
Ich mache es,
ich mache es immer wieder,
ich konnte mich nicht beherrschen,
ich schäme mich
so sehr.
Mein letztes Stelldichein
mit einem Mann,
von Anfang an gefiel er mir nicht
sehr,
war aber zudringlich.
Das gefiel mir,
meine Eitelkeit
spricht, über mir
das Gehirn setzt aus,
das Über-Ich gibt es nicht
in dem Moment.
Meiner Eitelkeit gefrönt,
was will ich mehr,
ich bin alt
und einer will mich.
Aus dem Oman,
er kam auf mein Zimmer
mit mir
über die Straße.
Eine Zufallsbekanntschaft,
was will ich mehr,
danach ist es vorbei,
aus den Augen, aus dem Sinn,
aber ich habe ihn nicht vergessen
können
bis heute,
das ist der Unterschied.
Ich denke immer nach
über ihn,
warum es geschah,
war es faszinierend?
Nein,
warum tat ich es
dann?
Begehren,
das schmeichelt mir,
meinem Ich,
dem gestrauchelten
im Leben.
Was kann es Schöneres geben,
als begehrt zu werden
im Leben!
Hab ich ihm damals
die Füße abgeleckt
dafür.
Perverse gibt es immer
dafür,
wie mich
und ihn.
Pfefferminze ist das nicht,
das ist Gestank,
gefällt dir?
Ja.
Glaube ich nicht,
hast schon recht,
ich habe es nicht getan,
nur fantasiert
für die Dichtung.
Ich lag da,
er spielte an mir herum,
nahm meinen Penis in den Mund,
der Schlund war groß,
sein Körper behaart,
das gefiel mir nicht.
O. k., jetzt machen wir Schluss,
er zog sich an,
nach der Dusche
gewischt
durchs Gesicht,
durch das Haar.
Am nächsten Tag
stand er mit einem Van vor der Tür
und brummte den Motor laut auf,
ich schaute nicht hin,
mir war klar,
es war eine Nutte,
ich sagte was von f*cken.
Das Vorspiel
die Nacht zuvor,
als Einstieg,
mal sehen, vielleicht kommt mehr,
der Rubel rollt,
der Rubel muss rollen.
Auch in dieser Welt
islamischen
gibt es ein Heer von Schwulen.
Sie leben versteckt,
aber wenn es zur Sache geht,
kennen sie keine
Grenzen,
kommen mit
ins Hotel.
Für Geld,
was sonst,
der Fitness-Bann,
das Studio
über die Straße,
wo ich ihn kennenlernte.
Er lächelte mich an,
küsste mich in der Sauna
und schlug vor,
es zu tun.
Der Handel kam zustande
sehr direkt,
wie ich es kennenlernen kann
überall in der arabischen Welt
muslimischen,
wenn es denn sein muss.
Ich will nicht mehr,
Gott sei Dank,
ich spucke zur Seite
und bereite
mich auf Höheres vor.
Mein Gott, er erwartet
mich
in höchsten Jauchzen-Tönen.
Ich will mich verwöhnen
mit Tugend und Verzicht,
bedanken mich dafür,
für sein Entgegenkommen,
es tut nicht weh.
Es tut nicht weh,
ich sage es,
der Verzicht,
sela,
reine Gewohnheit.
Aus ist
die Schwulität
für immer.
Das war sie,
die grüne Katze,
die grüne Tatze,
die nach mir griff.
Peinlich,
das ist sie,
nicht krank,
aber peinlich,
wohin mit den Gefühlen?
Das war einmal ein Mann,
ich bin,
der zu den Männern ging,
zu dem die Männer gingen
und hingen ihm an den Lippen
wortwörtlich.
Und küssten ihn heiß,
vom Scheitel bis zum Steiß
war alles drin.
Was Liebe hieß,
und heißt
Erotik,
das war schlimm,
gebe ich zu.
Und im Nu
bin ich verwandelt,
eine Geste genügt,
nein zu sagen.
Die Libido
wächst dir in den Kragen,
du schluckst sie runter,
so geil du bist.
© Johannes Lichteruh, 2022