Dann müssten wir den Michel aus dem Sand holen,
den Deutschen,
aber dein Schrecken zeigt noch kein Motiv
zu flüchten.
So kommst du nicht in den Ausverkauf
und bleibst bei dir,
bei deiner Seele.
Mit Bürger-Asseln,
die du nicht hast,
aber bist,
weil du in dem Land lebst,
dich nicht trennst
von ihren Gedanken,
die schlimm sind.
Die Augen weit geöffnet
siehst du nicht
die Schönheit der Natur.
Auf breiter Flur
sind Bäume ausgebreitet,
und das Wiesen-Grün
ist schön.
Und auch die Auen, die weiten,
die hohen,
sie stehen hoch im Kurs
bei dir.
Sieh die Bäume, sie pflanzen sich fort
auch ohne dich,
und die Pollen,
sie fliegen durch die Luft.
Windbestäubung
ist jede Pflanze im Licht
der Sonne
auf dieser Erde.
Ist es nicht fürchterlich,
und du siehst es nicht
mit eigenen Augen,
nur im Gedicht?
Wer hat dich nur so geschädigt,
beschädigt
dein Gemüt
seelisch?
Ich war es nicht,
spricht Gott zu mir,
die Kindheit war schäbig.
Erkläre mir,
was dich stört
an ihr!
Ich unterbreche,
ich komme gleich wieder,
die Kreuzigung stört mich
im Licht der Sonne.
Mein Sohn verlangt nach mir,
das ist wichtig,
nicht du.
Wer ist verantwortlich dafür,
warst du es,
bis heute
die Leute?
Ich stammele in meinem Gemüt,
ich weiß nicht, was ich antworten soll,
bin ich verantwortlich oder nicht
nach so vielen Jahren?
Der Postillion,
er kommt schon noch,
der Heilige Geist,
Hermes.
Hermes Trismegistos,
dann klärt sich alles auf,
was Christentum heißt,
du wirst schon sehen.
Und Tränen laufen
Bäche auch
an deinem Körper herunter,
entlang
die Schwären,
die Wundmale auch.
Du kennst sie zu Hauf,
zur Genüge
aus deinem Leben
auch.
Die Entbehrung
und die Mühen,
sich wieder zu befreien.
Du hast es geschafft
im Licht
eines Morgens.
Steh auf
und sei ein Mann,
der kann, was er kann,
nicht mehr
dichten,
sondern leben.
Völlig vertigert
im Hass,
fröhlich sein
gefällt dir nicht mehr?
Erklär mir einmal die Umstände,
warum du so bist,
Sex an der falschen Stelle,
Bisexualität,
ist es das?
Ich denke nein,
das kann immer so sein
und bleiben,
ich praktiziere es
nicht mehr.
Es ist etwas anderes,
es ist die Kindheit,
sie beschwert mich noch immer.
Mehr,
je älter ich werde,
was ist es?
Missbrauch,
Schläge,
Demütigung?
Ich habe kein Gemüt mehr,
das fröhlich ist,
ist es das?
Der Tod
steht mir immer vor Augen
seit Jahren,
das ist nicht normal.
Ein Mensch sollte leben
von Tag zu Tag
und fröhlich sein,
frohen Mutes voran,
und die Tage sammeln sich
an,
und er wird älter.
Fröhlich,
sei ein Mann,
tu es!
Gewollt
oder nicht,
es funktioniert
auch von alleine
das Fröhlichsein.
Und keiner hat etwas gesagt,
sie wissen es alle,
die Menschen,
nur du nicht.
Und tun es auch
Tag für Tag,
mit Erfolg,
erfolgreich
tagtäglich.
© Johannes Lichteruh, 2023