Selbstporträt

Der Swimmingpool breitet sich aus
deiner Seele,
du schwimmst darin.

Zur Freude
deiner Zeitgenossen
die Hände auf Risiko gefasst
zum Gebet.

Speech, goldene Rede
rinnt durch deine Kehle auch,
du sprichst es aus,
das Risiko.

Den Gottverlust
verlautbart
im Gedicht.

Und an einem so friedlichen Wettbewerb,
an einem so hübschen Tag
beteiligt
dein Herz.

Dagegen gibt es das soziale Sterben wirklich,
Gesellschaften kommen und gehen,
und es wächst kein Gras darüber,
wir erinnern uns.

Das Gedächtnis bleibt besonders
wach,
wenn es vergangen ist.

Das Bewusstsein trägt weiter,
auch ohne Körper
im Gedicht,
wie der Wind in der Wüste
Sahara.

Die Wüsten,
die vielen,
die namenlosen.

Vom Winde verweht
erstehen sie auf
und vergehen
auf ihre Weise
und Art.

Sie wandern
nach Hause
genwärts
am Puls unserer Zeit.

Und Äonen vergehen,
ohne dass wir es merken,
wir achten nicht darauf
seit Menschengedenken.

Es gibt uns schon lange,
uns, den Menschen,
Zeit auf dieser Erde,
die wir verbringen
zu unserer Freude
und achten nicht darauf,
wie gut es uns geht
eigentlich.

Wir schleudern sie weg, die Erde,
Verlorener friedlich,
der du bist.

Und die Unermesslichkeit des Universums
steht dir zur Verfügung,
freu dich
auf dein Schicksal
darin!

Ist es nicht das Beste,
du überlässt mir die Welt
und verzichtest
auf ein warmes Bett
und Bier?

Die Welt, die deine Nöte kennt,
ist dir lästig,
du lässt sie
in Ruhe
und mich in Frieden
ziehen?

Der Kosmos ist dein,
wie versprochen
in einem Gedicht
frühen.

Ich habe erst im Morgengrauen
meine Ansichten eingetauscht,
es war zu spät?

Noch nicht zu spät,
was lähmt,
ist die Kluft
zwischen Deutschland und mir.

Das ist ein dicker Hund,
die Schäferhunde der Nazis
sind es nicht.

Aber die Lügen
im Dickicht
der Lügen
der Politik
heute,
die mich interessiert.

Brennend interessiert,
so brennend,
und ich weiß nicht, warum.

Es betrifft mich
seelisch,
was da passiert
mit Deutschland
in Deutschland.

Über Deutschland
und daneben rechts und links
in der nördlichen Ausbreitung
und südlichen.

Ich saufe noch ein paar Tage
und dann bin ich tot,
der Whisky macht mich rein
und rot im Gesicht.

Das kümmert mich nicht,
ich bin ein Schwein, das sich gehenlässt,
und gehässig wie ich bin,
verlange ich das auch von anderen,
die mitsaufen
auf meine Kosten,
ist doch richtig oder nicht?

Wer soll das bezahlen?
Die Seele nicht,
also halte ich mich sauber
und trinke nicht.

Nur im Gedicht
zur Verwirrung der Leser,
die glauben die Geschichte,
Falstaff in Nöten,
der ich nicht bin,
bei Weitem nicht.

Bin sportlich,
sehe gut aus noch immer,
trinke nicht,
rauche nicht.

Lebe enthaltsam in jeder Hinsicht,
habe mein Geld,
gutes Geld,
ohne zu arbeiten.

Ist nicht meine Pflicht,
nicht mehr,
laufe dem Leben nicht mehr hinterher,
bin mir genügsam
mein eigener Herr,
was will ich mehr!

Vielleicht kann ich mir noch ein paar Sporen verdienen
beim Herrn
der Seele.

Wie ich gehört habe,
gefällt ihm
das Beten.

Gebete
aus der Seele,
die staunen,
von der Seele
ursprünglich,
sind fest
und fest im Glauben.

Und will ich einmal schauen
in sie hinein,
fällt mir keine Art ein,
keine andere Art,
ihm zu gefallen.

Mehr
kann nicht sein,
mehr kann nicht sein,
sage ich allein
mit diesen Sätzen
feinen.

Aus Stümpergeld
mein Angesicht aus feinem Staub zu mischen
mit reinem Wasser.

D. h. a Septuaginta
nahe dem Gefrierpunkt,
so stehe der heiße Knecht da vor dem Gericht,
dem Jüngsten Gericht.

Der bist du
und wahr
in Gott
nur.

Runen-Weisheit,
dein Glaube, Gehorsam,
der Grund aus Gehässigkeit zum Leben,
es gibt kein philosophisches Konzept,
das uns das Leben schmackhaft macht,
wie wir sind.

Die missratenen Rotten
von Menschen,
von Gedanken.

Die Spendernieren kommen
und haben keinen Erfolg,
die Menschen sterben trotzdem
einen leichten Tod
relativ
durch mich.

Der Gott, der ich bin
für sie,
wo immer sie mir zur Seite steht,
Sophia,
als sei dir gerade die Leuchtkraft ausgegangen.

Du bist nur ein Mensch,
Gotthelf, Gotthelf,
nie wieder geht die Sonne auf ohne dich,
willst du das hören?

Let’s go rap!
Der Redegesang gefällt mir,
er transportiert so viele Gedanken
unausgesprochen
im Alltag.

Und dann der wunderbar ausgeführte Leichenschuss,
das doppelte Sterben
will ich nicht erben,
nein!

Sterne suchen am Himmel?
Ich will sie sein!
Das Nachnagen.

Wie unter Heiligen,
bitte nimm mich auf, lieber Gott!
Das Betteln.

Hoffen wir katastrophal noch,
aber wir bleiben draußen,
die Hilfsmittel kotzen ab,
die wir haben,
die Philosophie.

Eine neue Anthropologie
gibt es nicht,
woher wir kamen,
wohin wir gehen.

Bis du dann weißt, was mit Natalie gemeint ist,
das afroamerikanische Mädchen,
das indoeuropäische Mädchen,
Talitha, qumi!

speech, englisch
a, englisch

© Johannes Lichteruh, 2023

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