Enthaltsam

Ich aale mich in meiner Einsamkeit,
das Arbeitsleben liegt hinter mir,
Familie und Kosmos
sterben in mir,
ich seh ein Licht am Horizont.

Was kommt,
weiß ich nicht,
ich will nicht werben für mich,
das Ungemach war ich,
nicht meine Frau, nicht meine Kinder,
jetzt schreibe ich ein Gedicht
im Zölibat.

Der Papst schreit mir elende nach,
will mein Geheimnis wissen,
er will meinen Anus küssen,
Freud bekommt wieder Aktualität,
den Vater vom Sockel zu stoßen,
scheint im Vatikan alltäglich zu sein.

Elegante Nummer,
komm ich nicht entgegen,
steck ich meinen Schwanz hinein,
schnapp ich mir ein Priesterlein,
gibt schon viele in der Gegend.

Wenn du noch auf einen Mann wartest,
steck dich nicht in ein Zölibat,
gemeint ist der Vatergeist im Himmel,
Yin-und-Yang-Gewimmel,
je nachdem, was sich niederschlägt
in der Welt,
bist du ein Mann oder eine Frau
vom Empfinden.

Darfst du nicht reinschaun,
der Mensch überschätzt sich enorm,
er findet die Religion
weiser als seine Norm,
sie bildet für ihn ein Dach.

Ach, wer hätte das gedacht,
der Baum der Erkenntnis
stand nicht im Wort Gottes,
musst dich drehn,
um ihn zu verstehn,
schaust genau hin,
findest keinen Sinn.

Noch einmal Zölibat,
gab ich ab,
an die Muslime gerichtet
findet er nicht statt,
steigert seine Sinnlichkeit,
der muslimische Mann
erobert die Welt.

Komm gut heim,
ich bin besoffen,
der Zölibat
macht mich betroffen,
wertvoller als Glas,
mehr nicht,
mir ist wie sterben,
zerbricht man das,
das Leben verschwindet.

Die Studienergebnisse bringen das,
die Messgeräte schlagen nicht mehr aus,
du baust dir ein Haus
im Himmel.

© Johannes Lichteruh, 2020

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