Du gegeben rassisch rein?
Die Bettruhe
ohne Husband,
ein Hund würde sich streiten
mit dir,
die lästerlichen Strophen fehlten
mir.
Heilig wirst du nur gesprochen,
wenn du Geld hast,
dann lockern sich die Münder,
und Freundschaft wird beschworen,
dann lobt man die Gelassenheit,
Vertrauen und die Aufrichtigkeit,
wie auf einer Fahrt zum Senzo-Markt
eingelebt.
Wir sammeln Fleisch und Früchte in den Korb,
vergleichen Preise und die Sorten,
wir arrangieren ein Gericht
aus Calamari und denken nicht
an morgen, übermorgen.
Es blinkte auf das Taxi-Licht,
ich sah in dein Gesicht,
Zufriedenheit, breites Lächeln,
die Mastercard gehörte mir,
die Rechnung zahlte ich.
Wunderbar!
Der Ausgebeutete
bin ich,
der Beschenkte wider Willen
mit einem ruhigen Gewissen,
ich wollte das eigentlich gar nicht,
zum wiederholten Mal
die Zeche.
Ich ärgere mich
auf der Rückfahrt,
ein Leben allein
wär besser,
der Produktivität förderlich,
das Gender-Problem nicht mehr lästig,
ich hätte dann keine Sexualität,
ob Liebe im Spiel war,
bezweifle ich.
Die verdammte Ästhetik der schönen Form!
Dein Körper war heiß,
ich sagte dir
die lieben Worte,
du weißt es sehr geschickt auszunützen
und hältst die Hand offen
ungeschorn,
weil ich freigebig bin,
ja, ich gebe es freiwillig,
weil ich will, dass ein schöner Mensch
gut lebt, und nicht nur billig.
© Johannes Lichteruh, 2020