Du bildest dir ein, Sex kaufen zu können,
Sex ist menschliche Nähe, sicher,
baut auf.
Du bist hier unter dem Scharia-Himmel,
wie fahrlässig hier mit dem Leben umgegangen wird,
Frauen, nicht
unter dem Schleier,
zeigen ihr Gesicht.
Der Mann noch trägt
unter dem T-Shirt dicht
ein Unterhemd.
Er lächelt mich an,
ein Vorwand genügt,
wir trinken Tee.
Ich greife ihn an,
er ist geschickt,
wir stehen nackt
gebückt.
Die Lüsternheit
hat uns bedrückt,
es war so heiß,
wir wollten schöne Sachen machen.
Die Frauen waren uns zu fern,
die Heirat schwer,
ich gab ihm Geld,
er gab mir mehr.
Keiner war leer ausgegangen,
wir strichen die Wangen,
wir küssten uns,
Liebkosungen.
Wir gingen nach Hause,
jeder für sich,
wer sollte schon bangen,
ich nicht.
Der philosophische Graben,
ignorier!
Die Seele war
mit dir.
Gewissensbisse
nagen immer,
sie sind ein Fluch der Menschheit,
sie sind ein Zeigefinger der Kultur.
Der Mensch stellt sich quer
und leider, nicht immer,
liebt er das Laster
als seine Natur.
Doch Kant hat Recht,
der kategorische Imperativ
ist Pflicht
gegen die eigene Menschheit.
Vervollkommnung in Rücksicht
auf das eigene Geschlecht,
Gemüt,
verbessert die Gattung.
Das Paradies
und der Glaube daran
für alle
war abwegig spekulativ.
© Johannes Lichteruh, 2020