Mein Kind
spielt nur mit dem Wind,
um diese Situation tut es mir leid,
eine trostlose Zeit.
Wir waren arm,
kein Geld,
das Arbeitsamt fremd,
überlastet
mein Gehirn,
die Sorgen auf der Stirn.
Ich ließ dich allein
in einem Käfig, hinter einem Gitterzaun,
so schautest du
in den Himmel ein,
drehtest dich, tanztest mit den Flocken,
der Schnee fiel.
Ich sah deine Arme spieln,
es war meine Empfehlung,
anstatt dir zu helfen,
der Tag schien
nur für mich gemacht,
ich war Egoist
und ließ dich stehn,
ich fuhr auf dem Fahrrad
an dir vorbei.
Äußerst fahrlässige Sachen,
wie konnte ich das nur machen!
Der Termin, den ich hatte,
schien mir wichtiger
und du warst doch nur allein,
ich glaube,
du packtest die Sachen
und gingst heim.
Du warst noch so klein,
ich Schuft!
Ein Vater sollte überlegter sein,
die Maximen des Lebens
sind nicht vorbei
mit dem Job.
Was die Kinder verloren,
bereitet auch Sorgen
in der Zukunft,
sie holt dich ein
schon jetzt
und überdauert die Zeiten,
das Gewissen entsetzt.
© Johannes Lichteruh, 2020