Irgendwas ist anders,
irgendetwas
verschwindet
unter dem Anderen,
mich suchen
und nicht finden
will ich nicht.
Wie die Arbeitsbekleidung,
hang over,
die ich nie hatte,
sie hing meinem Vater über der Schulter
wie ein Sack.
Er war ein Proletariat,
„das Café-
Haus
um die Ecke
ist nützlich.“
Kein Bier, kein Wein,
mein Vater sollte in Askese sein,
streng muskulös der Körper,
die Härte
zahlte sich nicht aus,
er starb als ein schwacher Mensch,
das Grab buchstäblich vor dem Haus,
der Friedhof gegenüber.
Dort ging er ein und aus
und sah sich schon dort liegen,
die Frau starb früher,
meine Mutter,
er sollte sie lieben
bis in den Tod.
Oder war es nur Gewöhnung
aneinander,
an ein Leben zu zweit?
Ich kenne so viele Menschenleben,
die Liebe ist längst erloschen,
ein Schwing-Grab,
in dem es keine Ruhe gab
mit den täglichen Einerleisorgen,
das schweißt zusammen
wie eine Kompanie
von hilfreichen Geistern.
Der eine hilft hier, der andere dort,
so gibt es keinen Ort
des Alleinseins.
Denn das ist zum Weinen
schrecklich,
die Antwort soll einen
tagtäglich,
sind wir noch verliebt
oder nur ein Dieb
unserer Seelen?
Der eine nimmt dem anderen weg,
was vorher war,
nur nicht die eigenen Seelen stören,
die Anteile
am Leben,
für sich sein!
Nicht die Seefahrt,
die Nachtmeerfahrt
der Seelen-
Säulen,
abrupt
ein zweites Leben.
Weiter
bewusst
hast du mir aus dem Handgelenk gegessen,
meine Seele,
gelesen:
ich bin verliebt
im Zeichen der Liebe,
für unser Leben
ungewöhnlich,
ich möchte mich vereinigen mit dir.
Ich bin kein Tier-
Getöse,
Ringlein, Ringlein, du musst wandern
von einer Hand zur andern,
wo bleibt es stecken,
in welcher Hand?
Wir spielten es als Kind
und schämten uns für die Freundschaft,
die Liebe?
© Johannes Lichteruh, 2020