Oh, ich liebe diese Vormitternachtsstunden,
in denen ich schlafe,
und stehe auf um halbdrei
morgens
aus den Betten.
Ich liebe viele Laken
und Decken
und schlaf auch mal nackt
dabei.
Ich habe gelacht,
weil, ich habe das selber gemacht,
meine Befreiung
vom Schlaf.
Der Bedarf war da,
und wunderbar
hatte ich eine Lösung.
Ich leg mich um acht ins Bett,
und das ist nett, ich schlafe richtig ein
und wach auf
um halbdrei,
sechseinhalb Stunden genügen.
Muntermacher bin ich selber,
trinke Kaffee
und esse Kuchen,
manchmal auch nur ein Brötchen
mit Konfitüre.
Sind da auch noch ein paar Mädchen draußen geblieben?
Sie schieben jetzt eine Nummer
mit Türken,
das erfüllt mich.
Die Schreiberei,
hier kann ich sein, wer ich will,
einmal bin ich ein Mädchen,
einmal ein Junge,
einmal ein Mann, eine Frau.
Einmal lass ich die Sau raus,
einmal fang ich sie wieder ein
und sperr sie in ein Haus der Tugend,
das Leben wird’s schon geben
und heben
die Stimmung!
So viele Wege sollten Touristen erst einmal zurücklegen
wie ich in meinem Leben,
vor meine Füße gestoppt
vor Höhenzügen und Bergen.
Der Mindest-Acker wird ausgelobt,
der mir zur Verfügung steht
zum Dichten.
Nickerchen
auf Abruf,
was gefährlich ist.
Die Gefahr lauert
auf Abruf,
auf Abruf
der Tod.
Zeit, die ich noch habe,
mich labe
an mir,
an meinem Bauch.
Denn alles, was ich habe,
ist Kopfarbeit nicht nur,
kommt schon noch
aus einer anderen
Etage.
Ohne Sinn und Verstand,
mit Sinn und Verstand,
das Herz denkt mit,
und Schritt für Schritt
entsteht ein Gedicht.
Die Zeit nutzen,
die ich hab
fern der Heimat.
Der Fisch-Moderne,
das Christentum,
ich wachse hinein.
Ich will keine Abtreibung,
die ich verbiete,
ich will sie nicht,
ich will sie nicht verbieten,
ich will sie nicht.
Zeitumstellung
für ein neues Leben
will ich geben.
Freiwillig
Lebensstil
in diesem Sinne.
© Johannes Lichteruh, 2020