Vor Qualandia, 1. Stau, Zeit zum Denken
Aus dem Schwitzkasten
gekommen,
geholt
von dir,
mein Gott.
Diese Woche
erst,
stinkfest
ich.
Sein Riechorgan
wittert mich
und will mich
haben,
ewig
ewiglich.
Ich bin nicht mein Gedicht,
ich bin ich,
sagt er,
und mit Recht,
denn er ist Gott,
frei von jedem Gefühl und
Sünden.
Die Sünde
ist das Gefühl,
das wir von ihm haben.
Gott will dich befragen,
wie du dazu stehst,
zur Sünde,
und du gibst keine Antwort,
die befriedigt.
Wir wollen sehen,
wer sich ausblendet,
spricht Gott,
aus der Geschichte,
ich oder du
als Erster.
Ich will keinen Mädchen-Kontrast ziehen
mit dir,
aber du bist weich,
viel zu weich
für mich,
für meine Aufgaben
für dich.
Die will ich dir geben
im nächsten Leben,
sollen dich stärken,
noch nicht aus dem Netz geholt
von mir,
spricht Gott,
der Gefangenschaft
mit mir,
du.
Was lange währt, wird endlich gut,
genug der Misshandlung
durch die Welt.
Das ist ein alter Hut
der Bewährung
mit dir.
In der Welt
spricht Gott zu mir,
einem Tier der Überheblichkeit,
denn er weiß alles.
Doppelt hält besser,
der Gordische Knoten ist aus,
geteilt
und zerschlagen
für dich.
Freue dich,
dein Leben stimmt
in neuen Bahnen.
Eisig
mit Eis bedrohen
und Kälte,
Galaxy,
auch das ist das Leben,
das neue Leben
mit dir.
Rüder Feierabend,
nicht wahr?
Dein Leben
zu Ende,
du spielst nicht mit mir,
niemals!
Der Kältesturm
bleibt nicht aus,
ich bring dich nach Haus,
dort, wo du hingehörst,
ins Paradies.
Du zählst nicht die Mülltonnen,
und das ist richtig,
die dich beschädigten,
die Menschen.
Geldmangel
reizt mich nicht
zur Weißglut.
Das ist ein alter Hut,
ich weiß,
ich bin vernünftig,
ich habe meine Hausaufgaben gemacht.
Und über Nacht
zündet das Gemüt
wirklich
in mir,
einem Tier,
das verspätet erwacht
in der Nacht
seiner Existenz.
Ich bin Axel Menz
mit bürgerlichem Namen,
und nicht Johannes Lichteruh,
was mir gefällt.
Dieser Name ist schön,
er soll nicht vergehn,
niemals,
sagt Gott,
spricht Gott zu mir.
Angepasst
Anpassling
an diese Welt,
ich finde dich,
spricht Gott
in mein Gemüt
hinein.
Und ich bin glücklich
darüber,
dass er mit mir spricht,
überglücklich
in einem langen Gedicht
und übersehe nicht,
das Glück kommt von ihm,
nur von ihm.
Du hast heute nicht Geburtstag,
aber ich gratuliere dir
zu deinem neuen Leben,
auffüllen
mit Erkenntnis und Wissen
neuem,
spricht Gott
zu mir,
der Wissende,
schlussendlich
am Ende meines Lebens
hier
auf Erden.
Nach einigen Metern Fahrt: 2. Stau, Wahrnehmungen werden reflektiert
Getäfelt
gesund
das Judentum,
das alte.
Nun wird es zur Exportaufgabe
für dich
in die Welt,
viel Spaß dabei,
beim Dichten!
Die Ignoranz des Körpers
tut weh,
das habe ich die Juden gelehrt
auf dem Sinai,
Holocaust tagsüber,
na, und?
Die Juden spinnen allesamt,
spricht Gott zu mir,
und ich überlege mir,
ob das stimmt
noch.
Keine Süßigkeiten,
meine,
du,
ein Fluch,
du Jude,
ich?
Wörtliche Rede,
gehört sich nicht,
aber zu hören
oft.
Höflich sind sie nicht,
die Araber,
beim Betreten eines Geschäfts
grüßen sie nicht,
kennen sie keinen Gruß.
Und ich werde mir bewusst,
ich rufe auch nicht zurück,
still sitzen und warten
ist ihre Mentalität,
habe ich beobachtet
hier in Ägypten
(wo ich schreibe).
Gemüt,
I am so sorry,
gemüthaft.
Verkehrt,
dass du dich dafür entschuldigst,
gib acht auf dich,
dass du nicht strauchelst,
take care!
Den Rest erledige ich,
spricht Gott
zu mir,
erfolgreich.
Denn ich achte darauf,
auf mein Gemüt,
das blüht um so mehr,
mir
aus dem Schwitzkasten gelöst.
Ich bin befreit,
frei
aus dem Schwitzkasten gelockt,
nur noch ein kleiner blinder Fleck hockt
in der Mitte
meines Ich.
Das bin ich
mit meinem Ich,
weil ich lebe
in dieser Welt.
Was für eine Mentalität,
ich will keinen Kuchen,
kein Stückchen davon!
Ramallah,
Grenzübergang,
viel Zeit
zum Überlegen,
und schweben zwischen Gott und Himmel,
der ich nicht bin.
Bürokratie
mit beiden Füßen fest im Sand
dieser Wüste
(Welt genannt).
Was Götter nicht wissen,
der Mensch weiß es nimmermehr,
Übergang
dreimalig.
Vielleicht auch flächendeckend
so
in Ramallah.
Zwischen Ost und West
nach Israel
Schikane
schikanös
vom Feinsten.
Denn ich bin Palästinenser
und nicht vom Fleisch der Juden,
das abfällt
vom Glauben
ihrer Vorväter,
richtig?
Stillstand,
Intermezzo
an einem Grenzübergang,
ich weiß auch nicht
mit mir,
was das soll!
Keine Grenzen, bitte!
Grenze
dirty.
Wie in Israel
das Denken
Palästinensern
gegenüber,
mir.
Chauvi
mundwarm
immer.
Balance
balayée
zwischen beiden Seiten,
wenn Israel und Palästina sich streiten
abgrundtief
bis zu den Waffen.
Und wir gaffen
auf die Toten
und werden nicht schlau daraus
für unser Haus
gemeinsames
auf dieser Welt,
die uns entstellt
abgrundtief.
Die Verantwortung haben wir
alle,
die zuschauen
und nichts tun
dagegen,
gegen den Hass
dieser Welt.
Ein weiter Bogen,
der fehlt
zwischen den Herzen
gespannt.
Nicht
aus dem Grab,
in dem wir stecken,
bitte nicht aus dem Grab
unserer Welt!
Galaxy, dirty, englisch
balance balayée, französisch
© Johannes Lichteruh, 2021