Kammern

Leider sind das berühmte Männer,
die dich stören,
Paris-Wohnung.

Wundern würde mich das nicht,
die Feuer-Inzidenzen;
war, wäre nur ein Gag,
war aber der Wahr-Hunger.

Politisch obdachlos sein
in Paris?
Nein, ist das Schlimmste.

Unter Franzosen?
Streitsüchtig,
rechthaberisch?

Du bleibst nicht deinen Prinzipien treu,
wenn du das sagst,
Paris war dein Rettungsanker,
Heinrich Heine vergangen?

Und das Meer, das weite, fehlte,
sage ich entschuldigend,
wo ich gerne bade
hier in Ägypten.

Und keine Ostsee, wenigstens,
wo ich meine Kindheit verbrachte,
oder der Ostorfer See
in Schwerin.

Hauptsache, Wasser,
und nicht nur Wüste,
ob Menschenherzen
oder Städte,
oder Land
wie hier in Ägypten.

Aber ohne Wasser,
ohne Meer,
das ich liebe?
Geht nicht.

Phantasy, ich weiß,
schön gedacht,
aber ich habe abgelacht,
weil ich weiß,
dass ich das will,
immer
das Meer.

Chinesisches Grinsen
kannst du nicht, magst du nicht,
egal, welche politische Landschaft
du bist,
in der du lebst.

Der restliche Kakao,
durch den ich mich ziehe,
denn ich spüre meine Berufung
als Dichter
meiner selbst,
und ich höre nicht auf zu dichten,
bis ich es selber bin,
das Gedicht,
das ich bin.

Und selten
allein
mit mir.

Das ist schlimm,
ich höre die Stimmen,
die ich bin
und doch wieder nicht.

Noch keine Transportmöglichkeit ins Himmelreich entdeckt,
nicht, dass ich wüsste,
Kühlung im Herzen
noch.

Du machst ja keinen Familienkrach daraus
zwischen Gott und dir,
Rabatz.

Die Sehnsucht hält doch vor,
wer sich nicht beschwert,
nicht siegt
gegenüber ihm.

Sage ich dir
aus eigener Erfahrung,
deiner Stimme
in mir.

Wer bist du,
der da spricht?
Die Zweifel kommen jäh,
ob ich es schaffe ins Himmelreich,
sie gefallen nicht mir,
aber meiner Seele,
die sich windet und schindet.

Und schon stehe ich vor einem Meer
von Gefühlen, unguten Gefühlen
in mir.

Ein Schlagwerk bitter,
eine Uhr, ein Uhrwerk,
Glitter
und nicht mehr
das Leben,
unser Leben.

Die Handelsstraßen
der Herzen sind leer,
es ziehen keine Karawanen vorbei
mehr.

phantasy, englisch

© Johannes Lichteruh, 2021

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