Weil ich finanziell jetzt unabhängig bin;
der würde stärker aus sich herausgehen,
der Mann, der dichtet
kriegerisch.
Du startest dann bis zur Decke durch,
nur um eine Person zu interessieren
sexuell
für dich.
Das ist die Wahrheit
für deine Dichtung,
die sexuell ist.
Sexualität,
die Signale verschwinden nicht
im Universum,
es ist deine Pflicht, sie zu senden
über Gebühren nicht,
aber die Sendung
ist kostenfrei,
und oft denkst du, einerlei,
was ich denke.
Oft denkst du, es ist deine Pflicht zu dichten,
was nicht stimmt,
und du bist ein Kind dieser Welt,
die zusammenhält dich
und sich selbst.
Und was hält,
sind deine Pflichten
gegenüber dir selber,
was da sind
Moral und Anstand.
Arbeitspflicht für die eigene Existenz,
damit du niemandem auf der Tasche liegst,
es ist Ausdruck von Sexualität, was du schreibst,
auch wenn es nicht um Sexualität geht.
Dante ist ein Beispiel,
in dem es nicht um Sexualität geht
ausschließlich,
der Horizont erweitert
über den Existenzialismus hinaus.
Da fällt mir ein Dante und der Hummer,
Samuel Beckett hat den Horizont erweitert,
verbunden die Existenz mit Gott,
und ist nicht darin steckengeblieben,
in der bloßen Existenz.
Am Abend zählst du die Sekunden
in deinem Bett,
die du nicht stirbst,
obwohl dir so ist,
zum Sterben.
Am Morgen noch dazu,
am Tage
immer.
Zu aufwändig für deinen Kopf
das Rasieren deiner Gedanken,
immer denken, denken, denken
ist deine Pflicht,
meinst du.
Denkst du
ohne Netzgebrauch,
da sammelt sich etwas an,
ein Leben ist lang,
kann lang sein.
Und die Gedanken sterben nicht ab,
das Denken,
wenn man stirbt,
auch dieser Vorgang
raubt einem die Nerven.
Das Sterben,
Extrembefall
der Gedanken,
die ich habe.
Ich schleppe sie herum mit mir
zur Zeit,
es tut mir leid,
lieber Leser,
ich weiß, du lebst gerne
wie wir alle.
Den Wind massieren
ist schön,
keine Möbel haben,
kein Haus.
Ich such noch ein Reihenhaus,
das mir gefällt,
am besten in Mecklenburg,
meiner Heimat
der wilden Art,
ich weiß jetzt mehr,
nachdem ich gestorben bin
ihr.
Meine Militärdecke vermisse ich,
um im Freien zu liegen
und das auszuhalten,
die Kälte.
Ich vermisse dich
und dein Austauschgesicht,
das sind die vielen Forderungen,
die wir haben
an dich.
Das Sexuelle ist das Menschliche,
das meinen wir nicht,
ein anderer Ausdruck muss her,
kein Gedicht.
Kunst ist Sexualität auf anderer Ebene
als gewohnt,
und ob es sich lohnt, ein Künstler zu sein,
weiß ich nicht,
das Lohnenswerte liegt woanders,
bei Gott.
Ich habe dich halbnackt gesehn,
und das war schön,
ein Auge zudrücken,
wird schon gehn,
ideal war es nicht,
körperlich,
was ich gesehn.
Der Mensch ist mehr
als sein Körper,
ein Gedicht im wahrsten Sinne
des Wortes.
Sich ablenken lassen
durch den Lärmfaktor
geht nicht.
Es geht auch nicht,
das Gedicht laufenzulassen,
wie es ist.
Die Massenschlächterei beenden
unter den Menschen,
neu erfinden
das Evangelium
wär schön.
Wasserwelt,
in dieser,
in die wir eingetaucht sind
als Menschen.
Im Paradies gibt es kein Wasser,
wo Milch und Honig fließen,
nur Sand,
Erde und Lehm,
aus dem der Mensch gemacht
ist.
Der Geist Gottes ist kein Wasser,
wie wir es erleben
hier auf Erden,
den Garten Eden gibt es nicht mehr.
Sie wird feucht,
er sondert Feuchtes ab,
der Mensch hat gesprochen zwischen den Beinen,
Sexualität beruht darauf,
mehr nicht
zum Beweis.
Spricht Gott,
vor Knien
lag ich vor dir
auf Knien.
Sprach ich,
antwortete ich
aus vollem Herzen,
mit Blut
und Fleisch.
Nehmen und geben,
zweierlei Maß,
ich weiß,
ich war’s.
Der Schuldige bin ich,
dass es keine Vereinigung gab
mit dir, mein Gott,
im Licht.
Auseinandergefallen
bin ich
in mir selbst.
Das war die wahre Geschicht‘
vom Esel,
der kein Gold hergab
trotzdem.
Und benetzt meine Haut
mit Tränen,
die ich weine um dich,
mein Gott.
Driften,
und kein Gefallen
mir.
Ich kann damit leben,
mehr aber auch nicht,
im Lichte besehen.
© Johannes Lichteruh, 2021