Vermischung,
die ich liebe,
und es erwachen alle die Triebe,
die ich einmal hatte,
der Marxismus wird siegen,
weil er wissenschaftlich ist.
Wie neu,
wie alt dieser Gedanke
ist,
und war vor langer Zeit
auch meine Leitplanke
im Licht der Nacht
der DDR.
Erinnerungen,
die man vergessen sollte,
so schnell wie möglich
wie nur möglich
mit Überlichtgeschwindigkeit
und mehr,
weil sie falsch sind.
Eine Irrlehre,
der ich aufgesessen bin
und war wunderbar
doch ein Kind der DDR
und dachte nicht weiter
als bisher
bis hierher.
Wo die Grenzen sind,
die Stacheldrähte
und Zäune.
Habe Mauer gewählt,
Berlin,
und bin darüber gestiegen.
Nächtens
meine Befreiung war mehr
als ein Wohlstandsvergessen,
und die Mär von der intellektuellen Befreiung
war eine Chimäre.
Im Westen angekommen, schrieb ich nicht mehr,
und es dauerte Jahre,
bis sie wieder kam,
die Sprache.
So war das eine Irrlehre,
dass sie mich in Bann schlug
und gab mich nicht wieder her,
meine Reflexion
der Gesellschaft
blockiert
über Jahre.
Ich jammere nicht hinterher,
das Leben ist ein Schicksal
und will mehr.
Dass wir lernen, wo kommen wir her,
was werden wir werden,
ohne Gott ist das ein Meer
des Fluches,
in dem ich wate
umher
und ziellos,
ich will mehr
haben vom Leben.
Deshalb bin ich in den Westen gegangen
barfuß und ohne mehr
Werte unter dem Arm
als die Septuaginta und Vulgata
und den Wehr.
Mein Arabisch-Wörterbuch
trug ich umher
wie eine Bibel.
Auch
um den Bauch gebunden,
wie ein Schlauch,
aus dem trinke ich meinen Wein,
der Beruf, den ich gelernt habe.
Hatte
den Dolmetscher,
das Diplom
in der Tasche.
Wacht man endlich auf
und wundert sich zuhauf,
dass man denken kann
und seine Meinung sagen kann
in einer freien Welt,
der Westen.
Jetzt bin ich hier gelandet,
in Ägypten,
den Westen hab ich abgekanzelt
und tu es noch.
Warum?
Weil der Westen nicht bringen kann, was er verspricht,
er ist sich selbst davongelaufen
und stolpert über sich.
Das Gesicht geschunden,
verschrammt die Haut,
und nichts hat ihn aufgebaut
so sehr wie das Geld.
Das ist kein Haus, an dem ich mitbauen will,
Riesenprobleme gehabt
und mich gelabt am Letzten,
Homosexualität
im Westen
gab es nicht für mich.
So könnten wir Sinn stapeln,
wenn wir einen hätten,
die Menschen.
Einen Jungstrom nehme ich mit
der Erneuerung,
soll ich deutlicher werden
im bayerischen Dialekt?
Das klingt nicht schön.
Wo ich gelandet bin
nach der Ausreise
aus der DDR,
Amnestie für alle
1989.
Jahre später
die Bevölkerung verlangte die Einhaltung der Moral
in dem Alltag
und lehnte den Westen ab.
Flächendeckend
wie ein Abt,
der sein Kloster verwaltet,
schotteten sie sich ab,
die Menschen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
sagten sie sich
und nahmen Abschied vom Westen,
machten ihr eigenes Ding,
der Westen warf ihnen mangelnde Moral vor,
bundesdeutsche natürlich.
Gegenseitig,
wo ist Häcksel,
und was ist Zitzenwelt,
die Mutter Deutschlands?
Tja, und wenn das so einfach wär
in diesem Dschungel
der Gefühle.
Gefühlswelt,
in der wir leben,
keine klaren Gedanken
verprellt
an den Wänden der Sturheit.
Es fehlt Fundamentalkritik in den Medien,
so dass wir sagen können könnten,
wir sind frei.
Aber das ist uns einerlei,
wir richten uns lieber selber ein
privat.
Die Freiheit,
die Freiheit ist uns egal,
wir sind lieber Sklaven
unserer selbst
politisch.
Und selbst überheblich
in der Welt,
Deutschland über alles
in der Welt
Mimose,
immer dünner werden
vor lauter Friedenssehnsucht,
nachdem sie, die Deutschen,
die Welt in Trümmer schlugen,
erster und zweiter Weltkrieg.
Was stehst du so breitbeinig da,
du Puff-Louis,
hat dir viel Zucker gebracht,
schöne Mädchen,
was soll der Teufel bringen?
Nichts als Scheiße
braune
wie die Nazipropaganda,
das war Scheiße, Deutschland!
Häcksel, deutsche Politikerin
© Johannes Lichteruh, 2021