Boten

Der Russen-Trans-Weg
mit der Transsibirischen Eisenbahn,
ach, das genügt,
nach Bachmut
und so weiter.

Dass du das andeutest
mit wenigen Worten,
das Thema anstimmst,
verwundert mich
total.

Wir brauchen keine langen Ausführungen,
damit wir wissen,
was die Welt ist,
wir wissen es
seit unserer Geburt.

Sie ist Krieg,
keine friedlichen Zeiten,
die es gibt
in unserem Leben.

Eine große Unsicherheit
befällt uns
immer dann,
wenn der Krieg bevorsteht.

Aber er ist da,
präsent
immer,
auch in friedlichen Zeit.

Es ist der Streit,
der explodiert
zwischen uns.

Unter uns,
wer kann jemandem ein Freude bereiten
dauerhaft?

Niemand ist dazu in der Lage,
und unsere Tage sind schwer,
lasten wie Blei auf uns,
sind schwierig zu tragen.

Wer erlaubt mir zurückzufahren,
aus dieser Welt
zu verschwinden?

Ich nicht,
ich selber mir nicht,
ich bleibe hier.

Ich halte die Stellung,
die Innung gehört mir
des Dichtens.

Weil ich kein moderner Mensch bin,
sondern ein Atavist,
schreibe ich dieses Gedicht
konservativ
an.

Und fordere es auf,
mir eine Antwort zu geben,
das Gedicht ist die Antwort,
mein Echo.

Ich bin ein Mann, sie steht mir zu,
die Antwort,
warum es so ist,
wie es ist.

Und nicht fortschrittlich
mein Gemüt,
konservativ ist manchmal fortschrittlich,
war seine Antwort.

Schön,
wie schön,
bin ich so schlau wie vorher!

Wo soll der liebe Freiheitsgrad sein,
den ich so liebe,
die Triebe,
die mich verführten zum Alleinsein?

Ich weiß es nicht,
mir fehlt das Licht
der Erkenntnis.

Du verabschiedest dich innerlich von der Kunst,
immer nur an Krankheit gelitten
deines Gehirns,
und die Stirn war kalt
bis zum Erbrechen
im übertragenen Sinne.

Habe ich schon im Nachtclub gesehen,
ich muss gehen, ich muss gehen,
halte ihn nicht aus,
den Radau,
die Zigaretten,
die Weiber.

Mit den entblößten Oberkörpern
die gierigen Jungs,
die schlüpfrigen Wörter,
die sie sich sagen.

Einander zurufen,
du bist F*tze,
ich bin Schwanz,
komm, lass es uns machen ganz
gleich hier, auf der Stelle
am Ort.

Das Geld,
das nicht hält,
was es verspricht,
des Eintritts.

Unsere Kultur?
Mir graut vor mir selber,
dass ich das mitgemacht
habe
so viele Jahre.

Ich denke nicht,
dass ich das fortsetze,
Freundschaft zerbricht
zum Club-Besitzer.

Das bricht manchmal durch,
das Gesagte,
und überrascht mich
ganz.

Es ist nicht meine Welt,
aber ihre Lage,
wo sind wir nur angekommen,
wenn das Volk verkommen ist,
von der Elite
kann man das sagen
sowieso.

Von der Elite strahlt das aus
in alle Himmelsrichtungen
der Welt.

Nicht wahr,
das Los hätte ich besser gezogen,
wenn ich nicht geboren wäre?
Nicht so verkommen
wie eine Mehrheit der Menschen.

Mein Gott, was hat die Erde genommen
von Menschen wie mir?
Ich bin ein Tier
und als Mensch geboren.

Wundersame Erde,
gibt es davon nicht schon viel
genug von den Tieren
auf deiner Oberfläche?

Fehlerquelle suche ich bei mir,
ich bin ein Tier
der besonderen Art.

Ich kann denken,
ich kann zweifeln,
also bin ich.

Mach weiter so
die Jungfrau!
Auch das Bild der Jungfrau
ist gescheitert.

Wie nie
jemals dagewesen,
stattgefunden hat,
es geistert durch die Jahrhunderte.

Wie ein Aushängeschild
für Jungfräulichkeit,
die keiner will,
wo blieben die Familien,
die vielen seitdem?

Die Generationen
der Jugend
unerschütterlich
zum Kämpfen und Lieben,
die Welfen, sie umspielen das Feuer nimmermehr,
und du bist der Herr des Ganzen.

Du glaubst,
verdrehen wir die Fakten,
wird kein Schuh daraus?
Aber du irrst dich.

Du arbeitest mir Elektroströmen zusammen
in dir,
Reizleitungen,
Nerven.

Jedoch behutsam,
das nützt dir nichts,
du brauchst Power
insgesamt
in deinem Leben.

Energie,
wer soll sie dir geben,
wenn nicht Gott?

Das ist die Power,
die dir fehlt,
gib es zu,
gib es endlich zu
und sträube dich nicht
dagegen.

Berufe, begegnest du Kellnerinnen,
du findest sie schick,
nichts weiter,
adrett.

Der Sexus versagt,
keine Energie,
weil alles so teuer ist.

Du bist kein Gast,
nirgends,
niemand lädt dich ein.

Die Tiere formen sich
um dich herum,
du willst kein Garten sein
von ihnen,
aber bist es.

Freue dich,
die Katzen kommen dir entgegen
auf dem Weg
im Treppenhaus.

Sie genießen dein Vertrauen,
genieße es auch,
dich selber,
sie sind draußen,
du bist es nicht mehr
seelisch.

Und die Zweifler
von damals?
Sie soll es nicht mehr geben,
wir sind alle gedeckt
durch dich,
durch dein Denken,

sagen sie.

Den Herrenmensch gibt es nicht mehr
in dir,
du trittst zurück,
bist bescheiden
mit deinem Meer
von Gefühlen.

Es flutet nicht mehr
dein Gehirn,
dein Verlangen ist gestillt
nach mehr Außenwirkung,
es gibt es nicht mehr.

Das ist richtig
für dein Gefühl
der Freiheit.

Was ist Freiheit?
Ich weiß es nicht mehr,
seitdem ich frei bin
wirklich.

In Gott aufgehoben,
und nicht verschroben das Ich,
das Menschliche
transzendiert.

Halleluja,
das Menschliche,
das allzu Menschliche
auf Umwegen
heimgeholt
ins Paradies.

Heimweh
ausgeschüttet,
und wie!

Die Ionen
in mir,
in den Ganglienzellen
Transmitter.

Ich möchte mir selber gehorchen,
mehr nicht,
die Tränen kann man sich da aussuchen,
wie man will.

Für die jungen Passagiere
in mir
ausgesucht,
die Transmitter.

Was sagt dein Chef dazu,
der liebe Gott?
Du weißt es nicht,
du schweigst.

Das ist der Beweis,
dass du ihn nicht kennst
bisher.

Bis heute,
und die Leute unter dir,
neben dir
auch nicht.

Es gibt kein Licht
in unseren Breiten,
die Industriegesellschaft
gehört dir nicht,
sonst würde sie anders laufen,
sie ist kein Gedicht
der Erkenntnis.

Geh arbeiten
und plage dich
auf dem Lande,
im Sande
begrabe dich,
sei tot!

© Johannes Lichteruh, 2022

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